Ferienspaß mit dem Zweiradteam und großer Überraschung

Gruß aus der Schorfheide

Für die Ferien hatte Mourice nur einen Wunsch: mit seiner KTM RC 390 R auf einer großen Strecke fahren und der Wunsch sollte ihm erfüllt werden. Kleines Manko: nur mit Mama; also musste Mourice sich selbst und gewissenhaft um die Fahrbereitschaft seiner KTM kümmern, reparieren wenn er stürzt und die Räder wechseln können.
Wie es der Zufall will, bot das ZweiRadTeam zwei Trainingstage in Groß Dölln an – 3,5 km Mittelstrecke – perfekt!  Also ging es Richtung Brandenburg.

Der Samstagmorgen begann um 08.15 Uhr mit der Fahrerbesprechung und Gruppeneinteilung. Mourice war hier mit seinen 13 Jahren und seiner, vergleichsweise kleinen KTM, eher ein Exot. Er wurde von Tim vom ZweiRadTeam in die (schnellste) rote Gruppe gesteckt, was bei Mutter und Kind eher zu Ungläubigkeit führte, was sich aber im Nachhinein als goldrichtige Entscheidung entpuppte.

09.00 Uhr gings los – erstmal kennenlernen des Abschnitt C; A+B kannte Mourice ja schon vom KidsBikeCamp. Viel Zeit zum Einfahren blieb nicht, denn schon im Nächsten Turn übernahm Tim die Instruktion für Mourice – nun hieß es Linie, Körperhaltung und zugleich das Tempo mitgehen mit anschließender Besprechung.
Dann ein Turn zum üben und wieder ein Turn mit Tim, der sich die Fortschritte dann ansah. Es lief gut und Mourice wurde für diesen Tag mit der 12 besten Zeit belohnt, unter all den 1000er war das beachtlich. Die Zeiten wurden ausgehangen. Nun wurde Mourice schon mal angesprochen: „Wie kannst du mit dem kleinen Motorrad so schnell fahren?“ Hm, er konnte die Frage garnicht beantworten, gestand er mir kurz danach.
Dann im letzten Turn der gefürchtete Rutscher wegen Verschaltens. Mourice konnte seine KTM aber selber aufheben und alleine wieder zurückfahren, bevor ihn das Bergungsfahrzeug erreicht hatte. Der Turn wurde für die anderen wieder freigegeben.  Bestandsaufnahme im Fahrerlager: abgebrochener Kupplungshebelhalter.
So bastelte Mourice mit Hilfe einer geliehenen Unterlegscheibe (wovon wir eigentlich Tausende haben, aber eben zu Hause und nicht im Anhänger!!!) vom Mitstreiter und Nachbar Erik den Kupplungshebel an die gebrochene Halterung. Ein bischen Klebeband für mehr Stabilität – und Voilà, alles funktioniert wieder. Ein Test auf dem Parcour bestätigte es. Mourice war überglücklich über seine eigene Idee und dass es auch noch funktioniert hat. Der Sonntag konnte kommen, das Training ging also weiter…

Während der Reparatur kamen die Männer, die gegenüber von uns ihr Lager aufgeschlagen hatten und aus Hannover und Celle kamen, näher,  boten ihre Hilfe an und kamen mit uns ins Gespräch. Sie fragten Mourice nach seinem Alter und lobten ihn sehr . Er machte seine Sache auch wirklich sehr gut und abgeklärt. Man sprach über den Minibike Cup, Motorradnachwuchs in Deutschland und über die Schwierigkeit in Niedersachsen für den Motorradrennsport der Kinder Sponsoren zu finden. Dieses Gespräch sollte noch nachhaltig sein, aber dazu später!

Der Sonntag startete wieder mit der Fahrerbesprechung 08.15 Uhr:
Ab 09.00 Uhr hieß es wieder Attacke. In den beiden letzten Turns des Wochenendes konnte Mourice leider nicht mehr volles Tempo gehen – so dachten wir, denn die Reifen von Mourice waren bedenklich an der Grenze. Dass Mourice nachließ fiel auch Marco Richter aus Lübeck auf – Gründungsmitglied und ehemaliger Nachwuchstrainer des PMV, der ebenfalls unter den Fahrern war und mit Mourice schon die eine oder andere Runde gefahren ist. Er sah sich die Reifen an und gab Mourice noch Tips die goldwert waren, baute mit ihm mal kurz das Hinterrad ein und aus und dann gingen die beiden wieder zusammen auf die Piste – an der Körperhaltung und Linie arbeiten.
Es war wirklich toll zu sehen welche Fortschritte Mourice an diesem Wochenende gemacht hat, dass sich das ZweiRadTeam wirklich sehr um den Nachwuchs kümmert – Tim war des Öfteren bei uns am Zelt und gab Tips. Oder, dass sich jemand wie Marco Richter einfach mal Mourice angenommen hat und seine Erfahrungen weitergibt. Das ist einfach unbezahlbar – es war toll.

Am Schluß kam die große Überraschung: Unter den hannoveraner Männern war auch Claus-Peter Rebohl von der gleichnamigen Garten-und Landschaftsbaufirma. Er kam noch einmal beim Abbau des Fahrerlagers herüber und lobte Mourice für seine Fahrleistung und sein Engagemant für sein Motorrad und dass er es toll findet, dass Kinder diesen Sport ausüben  und drückte ihm zwei große Scheine als Sponsorengeld für neue Reifen in die Hand. Mourice war völlig perplex, bedankte sich höflich, ist aber, nachdem er es wirklich begriffen hatte noch einmal hinüber und bedankte sich noch einmal – das war wirklich toll und sehr passend, denn neue Reifen müssen nach dem Wochenende unbedingt her. Wir haben mit Claus-Peter Rebohl abgemacht in Kontakt zu bleiben. Wenig später gab es ebenfalls von einem Mitstreiter aus Celle noch einmal einen Schein in die Hand. Mourice war ganz aus dem Häuschen – soviel Aufmerksamkeit ist er nicht gewohnt. Natürlich steckt er es in seine KTM 🙂

Alles in allem war es ein wunderschönes Wochenende. Das ZweiradTeam verspricht nicht zuviel, wenn sie auf ihrer Homepage damit werben den Nachwuchs zu unterstützen. Sie tun es wirklich und kümmern sich auch! Wir sind Herrn Marco Richter aus Lübeck dankbar für die Hilfe beim Training und die wertvollen Tips und bedanken uns noch einmal sehr für die finanzielle Unterstützung von Claus-Peter Rebohl. Wir hoffen, dass wir uns noch einmal wieder sehen.